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Im Doppelpack: Ausbildung trifft Weiterbildung

Das innovative Programm „Profil 21“ der Krones AG kombiniert Ausbildung und Weiterbildung zur Meisterin bzw. zum Meister. Dadurch werden Nachwuchskräfte auf den Start im Servicebereich professionell vorbereitet. Ausbildungsleiter Björn Brendemühl kooperiert dabei eng mit der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim.
Die Krones AG mit Hauptsitz im oberpfälzischen Neutraubling ist ein führender Hersteller von Verpackungs- und Abfüllanlagen. Das Unternehmen beliefert weltweit Brauereien und Lebensmittelproduzenten mit Einzelmaschinen oder sogar kompletten Produktionsstätten. Eine besondere Rolle spielen deshalb die Servicetechnikerinnen und Servicetechniker, da sie global im Einsatz sind. Um den besonderen Anforderungen im Außendienst gerecht zu werden, entwickelte das Unternehmen das Programm „Profil 21“. Für dieses besondere Konzept zur beruflichen Weiterbildung erhielt die Krones AG 2024 den bundesweiten IHK-Bildungspreis. Und auch darüber hinaus hat berufliche Weiterbildung bei der Krones AG einen hohen Stellenwert.
Professionelle Beratung zu betrieblichen Weiterbildungskonzepten bieten die Weiterbildungsinitiatorinnen und -initiatoren – ein vom Bayerischen Arbeitsministerium gefördertes Angebot.
Fünf Fragen an Björn Brendemühl, Ausbildungsleiter Krones AG
Wie werden Weiterbildungsbedarfe im Unternehmen gefördert?
Es gibt zwei Wege: Zum einen geben Führungskräfte in den regelmäßigen Feedbackgesprächen ihren Mitarbeitenden Einschätzungen zu Entwicklungspotenzialen. Gemeinsam werden passende Fortbildungsmaßnahmen ausgewählt. Zum anderen kommen bei uns E-Learning-Plattformen wie LinkedIn Learning zum Einsatz, mit denen das selbst entdeckende Lernen der Mitarbeitenden gefördert wird.
Zudem umfasst unser Inhouse-Seminarangebot über 450 Themen, darunter IT- und Sprachkurse, Fachseminare sowie Kommunikations- und Methodentrainings. Neben externen Spezialistinnen und Spezialisten fungieren auch Mitarbeitende als Trainerinnen und Trainer und geben ihr Wissen direkt an Kolleginnen und Kollegen weiter.

Wir machen Nachwuchskräfte im Servicebereich innerhalb von viereinhalb Jahren fit für den Außendienst. Diese Kombination aus Ausbildung und beruflicher Weiterbildung ist besonders attraktiv für ambitionierte junge Talente. Björn Brendemühl, Ausbildungsleiter Krones AG
Was ist „Profil 21“? Warum wurde es entwickelt?
Mit „Profil 21“ haben wir ein individuelles Förderprogramm für angehende Servicetechnikerinnen und Servicetechniker entwickelt. Die Teilnehmenden können bereits unmittelbar nach ihrer Ausbildung mit der Weiterbildung zur Industriemeisterin bzw. zum Industriemeister Elektro oder zur Betriebsinformatikerin bzw. zum Betriebsinformatiker beginnen. Zusätzlich erhalten sie spezielle Servicetrainings, einen Englischsprachkurs und Schulungen in interkultureller Kompetenz. Ihre Hauptaufgaben umfassen den Aufbau, die Inbetriebnahme und die Wartung unserer Maschinen und Geräte und das weltweit. Bereits während der Ausbildung sammeln sie praktische Erfahrungen auf Baustellen im In- und Ausland. Da wir im Sondermaschinenbau tätig sind, ist spezielles Wissen gefragt. „Profil 21“ ermöglicht es uns, auf aktuelle Entwicklungen einzugehen und einzelne Module anzupassen. Sollten beispielsweise Spanischkenntnisse notwendig werden, weil der spanische Markt an Bedeutung gewinnt, können wir das problemlos integrieren.

Welche Vorteile bietet „Profil 21“ den Nachwuchskräften und dem Unternehmen?
Für Nachwuchskräfte ist dieses Angebot besonders attraktiv, weil es Planungssicherheit über viereinhalb Jahre bietet und die Qualifizierung zur Meisterin bzw. zum Meister beinhaltet. Als Unternehmen können wir unseren Personalbedarf besser planen, da wir nicht auf den Arbeitsmarkt angewiesen sind. Wir können selbst steuern, wie viele Servicetechnikerinnen und Servicetechniker wir benötigen und wann diese ihre Ausbildung abschließen. Zum Ausbildungsstart am 1. September 2025 haben 50 Nachwuchskräfte die Ausbildung begonnen, danach folgt die berufliche Weiterbildung.
Die Nachwuchskräfte, die sich für „Profil 21“ entscheiden, werden zur Finanzierung der Weiterbildung IHK-seitig beraten und auf das Aufstiegs-BAföG und den Meisterbonus hingewiesen. Bei der Krones AG sind sie festangestellt, und nach Abschluss der Ausbildung erfolgt nahtlos der Übergang in die Meisterqualifizierung.
Wie ist das Feedback zu „Profil 21“ im Unternehmen?
Die Ausbilderinnen und Ausbilder schätzen die erheblichen Investitionen des Unternehmens in die Ausbildungsarbeit und berufliche Weiterbildung sehr. Auch bei den Beschäftigten kommt das Programm gut an, da es zwei zunehmend wichtige Aspekte abdeckt: Diversität und Internationalität. Einer unserer Servicetechniker ist zum Beispiel nach Afrika ausgewandert und hat dort unsere Maschinen gewartet. Sein Sohn, der in Afrika geboren wurde, war so begeistert von dem Beruf seines Vaters, dass er nach Deutschland gekommen ist, um seine Karriere im „Profil 21“ bei Krones zu starten.

Was würden Sie anderen Betrieben empfehlen, die ein kombiniertes Ausbildungsangebot wie „Profil 21“ bei sich einführen möchten?
Entscheidend ist, klar zu definieren, welche Ziele verfolgt werden sollen. Uns war es wichtig, einen gewissen Anteil an Nachwuchskräften intern aus- und weiterzubilden. Dabei profitieren wir von den Erfahrungen älterer Kolleginnen und Kollegen, die als Mentorinnen und Mentoren fungieren und somit das bei Krones vorhandene Know-how weitergeben. Außerdem empfehle ich eine enge Zusammenarbeit mit der IHK: Die Beraterinnen und Berater sind eine wertvolle Unterstützung und stehen auch in Ausnahmefällen hilfreich zur Seite.

